Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht nach dem Eklat im Weißen Haus auf US-Präsident Donald Trump zu und hat sein Bedauern über den Streit geäußert. Selenskyj schrieb auf Englisch auf der Plattform X, es sei bedauerlich, dass es so passiert sei. Es sei Zeit, die Dinge in Ordnung zu bringen.
Er sei bereit, unter Trumps "starker Führung" daran zu arbeiten, den Krieg schnell zu beenden. Zudem sei er bereit, das Rohstoffabkommen jederzeit und in jeder Form zu unterzeichnen, schrieb er wenige Stunden vor dessen Rede im US-Kongress.
Selenskyj besteht zwar weiterhin auf Sicherheitsgarantien, stellte diese aber nicht mehr als eine Voraussetzung für erste Schritte hin zu einem Friedensvertrag dar. Vielmehr griff er eine Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf, der einen Teilwaffenstillstand in der Luft und zur See vorschlug.
Selenskyjs Äußerungen sind eine Reaktion auf die Forderung des Weißen Hauses nach einer Entschuldigung des ukrainischen Staatschefs nach dessen Wortgefecht mit Trump und US-Vizepräsident J.D. Vance im Oval Office am vergangenen Freitag. Vance und Trump hatten Selenskyj dabei Undankbarkeit und fehlenden Respekt vorgeworfen. Das Treffen wurde vorzeitig abgebrochen.
Viele europäische Regierungschefs drückten Selenskyj später ihre Solidarität aus. Selenskyj hatte bislang eine Entschuldigung für den Vorfall verweigert.
Tusk: Stopp der US-Hilfe schon in Polen spürbar
In der vergangenen Nacht war bekanntgeworden, dass die USA ihre Militärhilfe für die Ukraine einstellen. Russland begrüßte die Entscheidung.
Nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Tusk setzen die USA den angekündigten Stopp von Hilfslieferungen schon um. Tusk bezieht sich auf Meldungen von einem Drehkreuz in Polen in Jasionka, von wo aus wichtige Transportwege für europäische und amerikanische Hilfsgüter in die Ukraine führen.
dpa/est