Die Regierung von US-Präsident Trump stellt die US-Militärhilfe für die Ukraine vorerst ein.
Trump habe klargemacht, dass sein Fokus auf Frieden liege, hieß es aus dem Weißen Haus. Die Hilfe werde daher bis auf Weiteres ausgesetzt und einer Überprüfung unterzogen.
Der Schritt erfolgte wenige Tage nach dem Eklat beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Weißen Haus. Für die Ukraine dürfte die Entscheidung drastische Folgen haben.
Die New York Times berichtet unter Berufung auf einen Regierungsbeamten, die Anordnung trete sofort in Kraft und gelte auch für Waffen und Munition im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die sich bereits in der Lieferung befänden oder bestellt worden seien.
J.D. Vance wirft Selenskyj Blockadehaltung vor
US-Vize J.D. Vance hat dem ukrainischen Staatschef Selenskyj vorgeworfen, nicht bereit für Friedensverhandlungen mit Russland zu sein. US-Präsident Donald Trump habe deutlich gesagt, dass die Tür für Selenskyj offen stehe, wenn er ernsthaft bereit sei, über Frieden zu sprechen, sagte Vance dem US-Sender Fox News in einem Interview.
Beim Selenskyj-Besuch im Weißen Haus war es am Freitag vor laufenden Kameras zu einem beispiellosen Eklat gekommen. Trump und Vance überzogen Selenskyj mit Vorwürfen.
Mit Blick auf das Treffen behauptete Vance nun, er habe versucht, die "Situation ein wenig zu entschärfen". Er war Selenskyj noch vor Trump angegangen und hatte ihm Respektlosigkeit unterstellt - ein Vorwurf, den er im Fox-Interview erneuerte.
Selenskyj hatte zuvor versucht, deutlich zu machen, dass diplomatische Abkommen mit Kremlchef Putin nach der Annexion der Krim 2014 nichts gebracht hätten und er kein verlässlicher Verhandlungspartner sei.
Kreml zeigt sich erfreut
Russland hat mit Freude auf Berichte reagiert, dass die US-Miltärhilfe für die Ukraine ausgesetzt werden soll. Kremlsprecher Peskow sagte in Moskau, das sei eine Entscheidung, die das Regime in Kiew in Richtung eines Friedensprozesses bewegen könne.
Russland hatte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj immer wieder vorgeworfen, kein Interesse an Friedensverhandlungen zu haben und den Krieg lieber fortsetzen zu wollen. US-Präsident Donald Trump hat sich diese russische Argumentation inzwischen zu eigen gemacht.
Selenskyj betont hingegen immer wieder, dass er den Krieg beenden will.
dpa/sh/est