Das Komitee vom Internationalen Roten Kreuz warnt vor einem Ende der Feuerpause im Gazastreifen. Sollte die in den letzten sechs Wochen geschaffene Vorwärtsdynamik nachlassen, bestehe die Gefahr, dass die Menschen erneut in Verzweiflung stürzen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Bemühungen in den vergangenen Wochen hätten dazu geführt, dass Familien wieder zusammengeführt worden seien und dass Menschen in Würde hätten beigesetzt werden können.
Auch Ägypten hat die Entscheidung der israelischen Regierung kritisiert, sämtliche Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu blockieren. Das Land setze damit "Hunger als Waffe ein", hieß es in Kairo.
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hatte seine Entscheidung zuvor bekräftigt, die Einfuhr humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu stoppen. Bei einer Kabinettssitzung in Jerusalem sagte er nach Angaben seines Büros: "Es wird keine kostenlosen Mahlzeiten geben." Nur wenn weitere Geiseln freigelassen oder zurückgegeben würden, werde die Waffenruhe wie bisher fortgesetzt.
Nach dem Ende einer sechswöchigen Waffenruhe im Gaza-Krieg konnten sich beide Seiten bisher nicht auf eine Verlängerung einigen. Für die Bevölkerung im Gazastreifen hat dies schwerwiegende humanitäre Folgen, denn die rund zwei Millionen Einwohner des abgeriegelten Küstenstreifens sind vollständig auf Hilfe von außen angewiesen.
dpa/dlf/mh