In Frankreich hat der Missbrauchsprozess gegen einen ehemaligen Chirurgen begonnen. Ihm wird Vergewaltigung und sexueller Missbrauch von 299 Patienten vorgeworfen, die zum Tatzeitpunkt meist minderjährig und bewusstlos waren. Der Angeklagte hat viele der ihm vorgeworfenen Taten gestanden. Der Prozess im westfranzösischen Vannes soll bis Juni dauern. Dem pensionierten Mediziner drohen bis zu 20 Jahre Haft.
Zum Zeitpunkt des vorgeworfenen Missbrauchs befanden sich viele Opfer im Operationssaal, in der Phase der Anästhesie, des Aufwachens, der Sedierung oder des Einschlafens, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Das Durchschnittsalter der Opfer betrug elf Jahre, in 111 Fällen wird dem Arzt schwere Vergewaltigung angelastet.
Den jahrzehntelangen Missbrauch hielt der Arzt detailreich in Tagebüchern fest, die Fahnder bei einer Durchsuchung sicherstellten, ebenso wie rund 300.000 kinderpornografische Fotos und Puppen. In den Tagebüchern war auch die Rede von sexuellen Handlungen an Puppen und Tieren.
dpa/est