Die Vereinten Nationen haben die von der Terrororganisation Hamas inszenierte Übergabe der sterblichen Überreste israelischer Geiseln im Gazastreifen scharf verurteilt. Das Zurschaustellen von Leichen sei verabscheuungswürdig und verstoße gegen das Völkerrecht, hieß es.
Nach internationalem Recht müsse jede Übergabe der sterblichen Überreste die Würde der Verstorbenen und ihrer Familien achten. Sie grausam, unmenschlich und erniedrigend zu behandeln sei verboten.
Hamas übergibt tote israelische Geiseln
Die Hamas hatte die sterblichen Überreste von vier Menschen an das Rote Kreuz übergeben. Die Zeremonie in Chan Junis war in einer Live-Übertragung im Fernsehen zu sehen. Israel will jetzt die Identität der Leichen prüfen. Nach Hamas-Angaben und israelischen Medienberichten sollen unter den vier Toten eine Mutter und zwei Kleinkinder sein. Bei der vierten Leiche handelt es sich um die eines älteren Mannes.
Die Hamas hatte am Übergabeort eine Bühne errichtet, zahlreiche jubelnde Schaulustige versammelten sich neben Dutzenden vermummten und maskierten Islamisten in Uniformen zu lauter Musik. Auf der Bühne wurden vier schwarze Särge aufgebahrt, im Hintergrund war der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als Vampir abgebildet, mit den Bildern der getöteten Geiseln. "Der Kriegsverbrecher Netanjahu und seine Armee haben sie mit Raketen zionistischer Kampfjets getötet", stand daneben. Eine israelische Moderatorin sprach von einem "Theater des Terrors".
dpa/vk/est