Israelische Soldaten haben nach palästinensischen Angaben im Gazastreifen trotz der geltenden Waffenruhe vier Menschen erschossen.
In Gaza-Stadt seien drei junge Männer getötet worden, teilte der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Anwohner sagten der Deutschen Presse-Agentur per Telefon, die Opfer hätten israelische Militäreinheiten in der Nähe des Grenzzaunes zu Israel gefilmt. Daraufhin hätten die Soldaten das Feuer eröffnet.
Im Süden des Gazastreifens sei eine ältere Frau erschossen worden, als sie zu ihrem Haus gelangen wollte, berichtete das ebenfalls von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium.
Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, Soldaten hätten im Norden des Gazastreifens das Feuer auf mehrere Verdächtige eröffnet, die sich ihren Stellungen genähert hätten. Es habe Treffer gegeben und die Verdächtigten hätten sich daraufhin zurückgezogen. Das Militär rief erneut alle Bewohner des Gazastreifens auf, sich keinesfalls israelischen Truppen zu nähern. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die israelische Armee hatte sich nach der Freilassung weiterer Hamas-Geiseln vereinbarungsgemäß aus dem sogenannten Netzarim-Korridor zurückgezogen, der den Gazastreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte teilt.
dpa/fk