Lebensmittelknappheit und Kälte machen den Menschen in den japanischen Katastrophengebieten weiter zu schaffen. Vor allem die vielen alten Menschen in den Flüchtlingslagern sind erschöpft.
Zwar treffen allmählich Hilfsgüter ein und die Reparaturarbeiten, etwa an Gas- und Wasserleitungen, laufen. Doch oft mangelt es noch an ausreichend Heizöl und Öfen. Dem japanischen Sender NHK zufolge fehlen vielerorts Lebensmittel. In den Notunterkünften mangelt es ebenfalls an Toilettenpapier, Windeln, Stiefeln, Babymilch und Reis.
Nach verschiedenen Medienberichten sind bis zu 400.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht. Gegen die Kälte versuchten sie sich mit Decken warm zu halten, manche haben die Nacht mit ihren Familien zusammengedrängt im Auto verbracht. Einige der Zufluchtsuchenden litten unter Erkältung, Fieber und Übelkeit.
Michio Kobayashi, Arzt im Krankenhaus von Ishinomaki, sagte dem Sender NHK, die Menschen würden nun an den indirekten Auswirkungen des Bebens leiden. Nachdem in den ersten Tagen hauptsächlich Verletzte behandelt worden seien, steige nun die Zahl von Patienten mit Lungenentzündungen, Unterkühlung oder Infektionskrankheiten.
Verstrahlte Milch und Spinat sorgen für zusätzliche Ängste
Regierungssprecher Yukio Edano sagte am Sonntag, in Fukushima und der angrenzenden Präfektur Ibaraki seien Werte über den erlaubten Grenzwerten bei einer Lieferung Spinat und vier Milchproben registriert worden. Japanische Nachrichtenagenturen meldeten auch verstrahlten Spinat aus den Präfekturen Tochigi und Gunma.
Obwohl keine unmittelbare Gesundheitsgefahr bestehe, würde die Regierung Beschränkungen für den Verzehr von Lebensmitteln aus der Region um Fukushima diskutieren, sagte Edano. Eine Entscheidung werde am Montag erwartet.
dpa/km - Bild: Kimimasa Mayama (epa)