Es gibt mehrere Lösungsansätze, wie die Sicherheit auf Radwegen weiter verbessert werden kann. Wissenschaftler und Wissenschaftsstudenten an der Technischen Universität Delft haben ein elektrisches "SenseBike" entwickelt, das Daten sammelt.
Es ist mit einer Reihe von Sensoren und Scannern ausgestattet. Jeweils drei Sensoren befinden sich an der Vorder- und Rückseite, mit deren Hilfe ein dreidimensionales Bild der Umgebung erstellt wird. Dann werden die Gegenstände im Bild mit Beschreibungen dessen verknüpft, was das Bild darstellt. Ein Baum erhält beispielsweise die Beschreibung "Baum", ein Radfahrer die Bezeichnung "Radfahrer" und so weiter. "Etikettierung" nennen die Forscher die Technologie.
Daten für Autos
Ziel ist, dass die Autos vom SenseBike lernen. Deshalb sollen die Daten, die das Forschungsfahrrad sammelt, in einem nächsten Schritt öffentlich zugänglich gemacht werden, sodass andere Forschungseinrichtungen, aber auch Unternehmen darauf zugreifen können. Im Idealfall werden die Daten dazu beitragen, dass die Sicherheitssysteme in Autos Radfahrer besser erkennen können.
Und die Radfahrer selbst?
Auch die Radfahrer werden in das Forschungsprojekt einbezogen. Im Gegensatz zu Autofahrern ist das Verhalten von Radfahrern nicht immer gut einzuschätzen. Deshalb analysieren die Sensoren des Forschungsfahrrads der Uni Delft auch, wie Radfahrer in bestimmten Situationen auf Fahrzeuge reagieren. Mithilfe der Daten sollen Algorithmen entwickelt werden, die dann erkennen und vorhersagen sollen, was der Radfahrer als nächsten tun wird.
Das klingt ziemlich nach Sciencefiction. Aber die Forscher sind sich sicher, dass ein Autofahrer, vor allem aber ein autonom fahrendes Fahrzeug, dank dieser Daten einen Zusammenstoß mit einem Radfahrer wird vermeiden können.
Wie wäre es mit einem autonom fahrenden Fahrrad?
Die Forscher und Studenten der Uni Delft arbeiten gemeinsam mit dem E-Bike-Hersteller Gazelle an einem System, das mitlenkt. Dabei geht es weniger um einen höheren Komfort als um die Sicherheit: Die Lenkunterstützung soll vor allem bei schweren E-Bikes dabei helfen, das Rad stabiler zu machen und zu verhindern, dass es umkippt und der Fahrer stürzt.
rtbf/jp