Donald Trump ist zurück an der Macht. Der Republikaner wurde in einer feierlichen Zeremonie in Washington als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.
Der 78-Jährige legte in der Kuppelhalle des US-Kapitols in Washington den Amtseid ab. Die USA und die Welt müssen sich nun auf vier unruhige und chaotische Regierungsjahre unter Trump einstellen.
Die Antrittsrede von Donald Trump war zunächst geprägt von aggressiven Aussagen. Unter anderem erklärte der neue US-Präsident, die USA würden Ansprüche auf den Panama-Kanal erheben. "Wir holen ihn zurück", sagte Trump im Kapitol in Washington. Außerdem will der Republikaner Zölle und Steuern gegen andere Länder verhängen, um so die amerikanischen Bürger zu entlasten. "Es würden riesige Geldbeträge aus ausländischen Quellen in die US-Staatskasse fließen", sagte Trump. Außerdem kündigte er an, Klimaschutzmaßnahmen zurückzudrehen und die Föderung von fossilen Energien wieder zu ermuntern. Er werde Amerika wieder an die erste Stelle setzen. Der Tag seiner Vereidigung sei ein "Tag der Befreiung".
Der 78-Jährige sagte auch, die Macht des Staates werde nie wieder eingesetzt, um politische Opponenten zu verfolgen. Er behauptete in den vergangenen Jahren, die diversen Ermittlungsverfahren gegen ihn kämen politischer Verfolgung gleich. Gleichzeitig kündigte er an, während seiner Amtszeit ein "Friedensstifter und Versöhner" sein zu wollen. "Wir werden unseren Erfolg nicht nur an den Schlachten messen, die wir gewinnen, sondern auch an den Kriegen, die wir beenden, und vielleicht am wichtigsten, an den Kriegen, in die wir gar nicht erst geraten", sagte Trump.
Wegen eisiger Kälte in der US-Hauptstadt war die Amtseinführung kurzfristig ins Innere des Parlamentsgebäudes verlegt worden. Üblicherweise werden US-Präsidenten draußen an der Westseite des Kapitols vereidigt - vor imposanter Kulisse und bejubelt von großen Menschenmassen auf der angrenzenden Promenade, der National Mall. Dass die Vereidigung wegen eisiger Temperaturen drinnen abgehalten wurde, war zuletzt vor 40 Jahren passiert: bei der zweiten Amtseinführung des Republikaners Ronald Reagan 1985.
Trump hatte Gegnern, Journalisten und Medienhäusern vielfach mit Vergeltung gedroht und sprach sich sogar dafür aus, das Militär gegen "Feinde im Innern" einzusetzen. Joe Biden sprach aus diesem Grund in letzter Minute vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus präventive Begnadigungen aus - unter anderem für mehrere hochrangige Demokraten, die den Sturm auf das US-Kapitol und Trumps Rolle dabei im Parlament aufgearbeitet hatten. Biden hat sie durch seinen Schritt vorab vor möglicher Strafverfolgung durch die Trump-Regierung geschützt.
dpa/rop