Die ersten drei von 33 israelischen Geiseln im Gazastreifen sind von der Hamas an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben worden. Das hat das israelische Militär bestätigt.
Es handelt sich bei ihnen um die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31).
Die Freilassung der ersten drei Geiseln ist Teil des Abkommens zwischen Israel und der Hamas. Weil die Namensliste nicht pünktlich übermittelt wurde, war die Waffenruhe nicht wie vereinbart schon um 7:30 Uhr in Kraft getreten, sondern erst um 10:15 Uhr
Erste Hilfslieferungen
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen sind dort nach Angaben örtlicher Sicherheitskräfte erste Hilfslieferungen eingetroffen. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) teilte mit, Hilfe sei sowohl über den Grenzübergang Kerem Schalom im Süden als auch über Zikim im Norden in den Gazastreifen gebracht worden.
Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) hat nach eigenen Angaben 4.000 Lastwagenlieferungen an Hilfsgütern für den Gazastreifen vorbereitet.
Die humanitäre Lage in dem abgeriegelten Küstenstreifen war schon vor Kriegsbeginn im Oktober 2023 schlecht und hat sich durch Israels massive Bombardierungen dramatisch verschärft. Mehr als 90 Prozent der gut zwei Millionen Einwohner leiden nach UN-Angaben Hunger. Es fehlt zudem an Trinkwasser, Notunterkünften und Arzneimitteln
Rechtsextremisten verlassen Regierung
Aus Protest gegen die Waffenruhe-Vereinbarung mit der islamistischen Hamas hat Israels rechtsextremer Polizeiminister Ben-Gvir wie angekündigt seinen Rücktritt erklärt. Damit verlässt auch seine Partei Otzma Jehudit die Regierungskoalition.
Die rechtsreligiöse Regierung von Benjamin Netanjahu verfügt weiterhin über eine knappe Mehrheit in der Knesset. Diese würde sie nur verlieren, sollte auch Finanzminister Smotrich mit seiner Partei aus der Regierung austreten.
Für diesen Fall hatte allerdings der israelische Oppositionführer Jair Lapid dem Regierungschef ein "Sicherheitsnetz" im Parlament zugesichert, damit dieser den Waffenruhe-Deal mit der Hamas umsetzen kann.
dpa/sh