Nach seiner Festnahme hat Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol während seiner Befragung bei der Anti-Korruptions-Behörde CIO offenbar bisher keine Aussagen getätigt. Ein Mitarbeiter der Behörde teilte mit, der Präsident habe von seinem Recht zu schweigen Gebrauch gemacht.
Polizisten und Ermittler der Anti-Korruptions-Behörde (CIO) hatten ihn am Mittwochmorgen in seinem Wohnsitz in Seoul abgeführt, um ihn zur Staatsanwaltschaft zu bringen. Die Festnahme verlief trotz großer Sicherheitsbedenken dem Anschein nach friedlich.
Yoon hatte Anfang Dezember kurzzeitig das Kriegsrecht verhängt. Ihm wird vorgeworfen, er habe sich mit seinem Vorgehen des Aufruhrs und Machtmissbrauchs schuldig gemacht. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, dass ein formell amtierender Präsident Südkoreas verhaftet wurde.
Für das Verhör haben die Ermittler maximal 48 Stunden Zeit. Danach müssen sie entweder eine formelle Verhaftung des suspendierten Präsidenten beantragen oder ihn wieder auf freien Fuß setzen.
Neben den Ermittlungen der Anti-Korruptions-Behörde läuft auch ein Amtsenthebungsverfahren beim Verfassungsgericht.
dpa/est