Der rechtsextreme israelische Polizeiminister Ben-Gvir hat im Fall eines Geisel-Abkommens mit der Hamas mit seinem Ausscheiden aus der Regierung gedroht. Auf der Plattform X rief er den ebenfalls rechtsextremen Finanzminister Smotrich auf, sich ihm anzuschließen im Kampf "gegen den entstehenden schrecklichen Deal". Dennoch sagte Ben-Gvir, auch im Falle eines Ausscheidens werde man Netanjahu nicht stürzen.
Gegenwärtig verfügt Netanjahus Regierung über 68 der 120 Sitze im Parlament. Ohne die Fraktionen von Ben-Gvir und Smotrich hätte er keine Mehrheit mehr.
Oppositionsführer Jair Lapid hatte aber bereits am Montag bekräftigt, er wäre in einem solchen Fall bereit, Netanjahu für einen Geisel-Deal ein "Sicherheitsnetz" im Parlament zu bieten.
Ein Deal über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln ist angeblich zum Greifen nahe. Das sagte der Sicherheitsberater des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden, Jake Sullivan.
Dem US-Sender CNN zufolge sollen am Dienstag in Katars Hauptstadt Doha letzte noch offene Fragen geklärt werden. Laut israelischen Medien wurde in Doha ein Drei-Stufen-Plan für eine Waffenruhe ausgearbeitet. Eine Einigung könne am Dienstag bekanntgegeben werden. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.
Unterdessen wurde Israel zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden Ziel eines Raketenangriffs aus dem Jemen. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es nicht.
dpa/sh