Die AfD hat ihre Chefin Alice Weidel jetzt auch offiziell zu ihrer Kanzlerkandidatin bestimmt. Unter donnerndem Applaus wählte ein Parteitag die 45-Jährige im sächsischen Riesa einstimmig zur Frontfrau im Wahlkampf.
Weidel sagte vor den rund 600 Delegierten, es brauche die AfD, um Deutschland "wieder stark, reich und sicher" zu machen. Man müsse die Grenzen lückenlos schließen und diese Botschaft in die Welt senden. Zudem kündigte die Kanzlerkandidatin an, Nord Stream wieder in Betrieb zu nehmen und alle Windkraftwerke niederzureißen.
Es ist das erste Mal in der fast zwölfjährigen Geschichte der AfD, dass sie eine Kanzlerkandidatin benennt. Weidel hatte das mit den Umfragewerten der Partei begründet. Daraus leite sich ein Regierungsauftrag ab. Die AfD liegt in Umfragen seit Monaten mit großem Abstand auf dem zweiten Platz hinter CDU und CSU - aktuell bei um die 20 Prozent.
Das zweitägige Treffen hatte mit mehr als zwei Stunden Verspätung begonnen. Wegen zahlreicher Blockaden von Zufahrtswegen durch Gegendemonstranten verzögerte sich die Anreise vieler der rund 600 Delegierten. Auch das Auto der Parteivorsitzenden Alice Weidel wurde von Demonstranten aufgehalten.
Der US-Milliardär Elon Musk verlinkte auf seiner Plattform X auf den Livestream des Parteitags und verhalf der AfD damit erneut international zu enormer Reichweite.
dpa/mh