Bei der Deutschen Bahn waren die Fernzüge im letzten Jahr so unpünktlich wie seit Jahren nicht. Mehr als jeder dritte Fernzug hatte laut Bahn mindestens sechs Minuten Verspätung. Die Deutsche Bahn setzt auf ein Sanierungsprogramm.
Zumindest über die Weihnachtsfeiertage lief der Bahnverkehr dem Unternehmen zufolge weitgehend stabil, reibungslos - und überraschend pünktlich. Am 24. und 25. Dezember lag die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr früheren DB-Angaben zufolge bei mehr als 80 Prozent. Die Züge waren also deutlich pünktlicher als im Jahresmittel.
Die ständigen Verspätungen im Fernverkehr gehen vielen Kundinnen und Kunden nicht nur auf die Nerven, sondern kosten der Deutschen Bahn auch viel Geld. Bahn-Chef Richard Lutz sagte dem "Tagesspiegel" kürzlich, für Entschädigungen an Fahrgäste werde 2024 "ein deutlich dreistelliger Millionenbetrag" fällig.
Besonders unpünktlich war die DB im Juni. In dem Monat war fast jeder zweite Zug verspätet. Die Pünktlichkeitsquote lag bei 52,9 Prozent. Weil in diesem Monat auch die Fußball-Europameisterschaft begann, wurde die Deutsche Bahn im Ausland zum Teil zum Gespött.
Die Unzuverlässigkeit der Bahn bekamen sowohl Fans als auch Teams zu spüren. Die niederländische Mannschaft etwa musste wegen einer mehr als zweistündigen Verspätung kurzfristig statt mit dem Zug per Flieger zum Halbfinale reisen. Zu Beginn des Turniers strandeten zeitweise Hunderte österreichische Fans in Bayern, weil eine Baustelle anders als geplant nicht rechtzeitig fertig wurde.
dpa/est