Die israelischen Streitkräfte haben das Al-Wafa-Krankenhaus im Osten der Stadt Gaza beschossen. Bei dem Angriff wurden sieben Palästinenser getötet, teilte der von der Hamas kontrollierte Katastrophenschutz in Gaza mit. Weitere Menschen erlitten Verletzungen.
Augenzeugen berichteten, dass das Gebäude panikartig geräumt wurde, als der Angriff begann. Die Angaben lassen sich bisher nicht unabhängig überprüfen.
Nach Darstellung der israelischen Armee ist das Krankenhaus zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in Betrieb gewesen. Vielmehr soll sich darin die Kommandozentrale einer Luftabwehreinheit der Hamas befunden haben. Auch diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Israelischer Militäreinsatz im Kamal-Adwan-Krankenhaus beendet
Im Norden des Gazastreifens haben israelische Streitkräfte unterdessen ihren dreitägigen Großeinsatz im Kamal-Adwan-Krankenhaus beendet. Nach eigenen Angaben nahmen sie dort 240 mutmaßliche Hamas-Kämpfer fest.
Unter den Verhafteten befindet sich auch der Direktor der betroffenen Klinik in Beit Lahia, Hussam Abu Safei. Nach Armeeangaben wird er verdächtigt, ein führendes Mitglied der islamistischen Hamas zu sein.
WHO übt Kritik
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte den Einsatz der israelischen Armee im Kamal-Adwan-Krankenhaus heftig kritisiert. Sie warf Israel vor, das Gesundheitssystems im Gazastreifen systematisch zu zerlegen. Das sei ein Todesurteil für Zehntausende Palästinenser, schrieb die UN-Organisation auf X.
Seit Beginn des Kriegs sind im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mehr als 45.430 Menschen getötet worden, wobei die Zahl nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheidet. Hilfsorganisationen beklagen das immense Leid der Zivilbevölkerung. Die Angaben aus dem Kampfgebiet lassen sich generell unabhängig kaum überprüfen.
Israel hatte den Einsatz im Kamal-Adwan-Krankenhaus damit begründet, dass Terroristen der Hamas sich in der Klinik versteckten und sie für militärische Zwecke missbrauchten.
dpa/est/okr