"J’allume" heißt die App, was frei übersetzt so viel bedeutet wie "Ich schalte das Licht an."
Die Bürger laden sich die App aufs Smartphone. Wenn sie das Licht in einer bestimmten Straße einschalten wollen, erkennt die App per Geolokalisierung, wo die Person sich befindet. Dann braucht man nur noch einen Knopf zu drücken und schon gehen die Laternen an, die einem den Weg leuchten. Das geht natürlich nur in den Gemeinden, die bei diesem Projekt mitmachen. Wie lange die Laternen brennen, entscheiden die Gemeinden selbst. In der Regel sind es zehn bis 15 Minuten.
Im Moment haben 350 französische Gemeinden ihre Straßenbeleuchtung so ausgerüstet, dass das System funktioniert. Weitere 150 wollen folgen. Denn für die Gemeinden macht sich "J’allume" in der Kasse bemerkbar. 70 bis 80 Prozent weniger Energie würde so für die Straßenbeleuchtung gebraucht. Das sind je nach Größe der Gemeinde mehrere zehntausend Euro Kostenersparnis.
Die Bürger nehmen das System an. Es seien vor allem Frauen, die das System nutzten. In einer VRT-Reportage sagen viele, dass sie sich im Dunkeln abends nicht auf die Straße trauen würden. Wenn sie aber selbst das Licht anknipsen können, sehe das anders aus.
In Belgien gibt es bisher noch keine konkreten Pläne, ein solches System einzuführen. Allerdings tut sich auch hierzulande viel in Sachen Straßenbeleuchtung. Immer mehr Laternen werden auf LED-Licht umgerüstet, was schon eine Menge Strom spart - so viel, dass sich ein Abschalten mitunter gar nicht mehr lohnt. Denn man darf auch nicht vergessen: Diese Lampen verschleißen nicht nur durchs Brennen, sondern auch durchs Ein- und Ausschalten. Darüber hinaus wird auch bei uns die Steuerung der Laternen immer feinmaschiger, so dass die Gemeinden immer genauer steuern können, wann und wie hell das Licht brennen soll.
vrt/okr