Im Magdeburger Dom haben am Samstagabend hunderte Menschen an einer Gedenkfeier für die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt teilgenommen. Unter den Trauergästen waren Angehörige der Opfer, Ersthelfer und Politiker wie Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzler Scholz. Vor dem Dom verfolgten 1.000 Zuschauer die Übertragung der Messe auf einer großen Videoleinwand.
Parallel dazu hatten Rechtsextreme zu einer Demonstration in Magdeburg aufgerufen. Mehrere hundert Teilnehmer zogen durch die Stadt und skandierten rechte Parolen. Unter anderem forderten sie die massenhafte Rückführung von Ausländern. Es kam zu kleineren Zusammenstößen mit der Polizei. Einige Demonstranten wurden vorübergehend festgenommen.
Ein Auto war am Freitagabend mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Nach Behördenangaben wurden vier Frauen sowie ein neunjähriger Junge getötet. Weitere 200 Menschen wurden verletzt, unter ihnen sind viele Schwerstverletzte.
Gegen den festgenommenen Verdächtigen wurde inzwischen Haftbefehl erlassen. Dem 50-jährigen Mann aus Saudi-Arabien wird fünffacher Mord sowie versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung in zahlreichen Fällen zur Last gelegt. Er ist als Islam-Kritiker bekannt und lebt seit 2006 in Deutschland.
dpa/sh