Schlechte Luft ist nach wie vor für viele Todesfälle in Europa verantwortlich. Das hat die Europäische Umweltagentur EEA in einem neuen Bericht mitgeteilt.
Demnach lassen sich mindestens 240.000 Todesfälle pro Jahr in der EU auf eine zu hohe Feinstaubbelastung in der Luft zurückführen. Weitere 70.000 Menschen sterben infolge von zu hoher Ozonkonzentrationen und zusätzlich 48.000 Menschen durch Stickstoff.
Allein in Belgien gehen 4.000 Todesfälle auf Feinstaub zurück, 1.400 auf überhöhte Ozonwerte und 1.200 durch Stickstoff.
Immer noch seien zu viele Menschen in Europa - insbesondere in den Städten - von schlechter Luftqualität betroffen, die zu Krankheiten und vorzeitigen Todesfällen führe, mahnte EEA-Exekutivdirektorin Leena Ylä-Mononen an.
Die Schätzwerte gehen auf epidemiologische Analysen zurück. Sie ermitteln den statistischen Zusammenhang zwischen Risikofaktoren wie der Feinstaub-Belastung und gesundheitlichen Auswirkungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ergebnis ist eine statistische Abschätzung, keine exakte Angabe zu klinisch identifizierten Todesfällen. Der tatsächliche Wert kann sowohl höher als auch niedriger liegen.
Die EEA-Experten warnten auch vor den Folgen schlechter Luft für die europäischen Ökosysteme. Fast drei Viertel dieser Ökosysteme seien gesundheitsschädlichen Luftverschmutzungswerten ausgesetzt, hieß es in einer weiteren Einschätzung der Umweltagentur.
dpa/est