Der innere Reaktormantel von Block 3 im Atomkraftwerk Fukushima Eins ist nach Regierungsangaben wahrscheinlich nicht ernsthaft beschädigt. Das sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Mittwochabend (Ortszeit).
Am Vormittag hatte er noch mitgeteilt, dass der Mantel womöglich schwer beschädigt sei, so dass Strahlung austreten könne.
Die Kühlung der Reaktoren bereitet nach wie vor Schwierigkeiten. Auch an den bislang intakten Blöcken 5 und 6 werde das Kühlmittel knapp. Sorge bereitet vor allem das Abklingbecken an Reaktor 4. Der Versuch, von Militär-Hubschraubern aus Wasser abzuwerfen, scheiterte. Die Strahlenbelastung für die Piloten war zu hoch. Jetzt sollen Wasserwerfer Kühlung bringen.
Die Regierung plant derzeit nicht, die Evakuierungszone von 20 Kilometern rund um die Anlage auszuweiten. Trotzdem ziehen viele Menschen aus der Region Richtung Tokio. Allerdings fühlen sich viele Bewohner der Hauptstadt auch nicht sicher. Hier werden Sprit und Lebensmittel knapp.
Wetter bringt keine neue Gefahr für Tokio
Zumindest vom Wetter droht der japanischen Millionen-Metropole Tokio vorerst keine neue Gefahr: Der Wind hat wieder auf West gedreht. Radioaktive Partikel, die vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima in die Luft gelangen, werden bei dieser Wetterlage auf das Meer getragen. An der Situation soll sich in den nächsten Tagen grundsätzlich nichts ändern.
In Tokio war es trocken bei drei bis vier Grad plus, der Wind wehte aus Nordwest und kam aus unbelasteten Regionen. In der Region um Fukushima gingen bei minus vier Grad Schneeschauer nieder - damit könnten aus Sicht der Meteorologen in der Luft enthaltene radioaktive Partikel dort auf den Erdboden gelangen. Nennenswerten Niederschlag soll es in der Umgebung des Kraftwerks aber erst am Wochenende geben.
dpa/afp/belga/jp/okr - Bild: TEPCO (epa)