Die Unesco hat 19 Kulturpraktiken in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen, darunter auch die französische und belgische Schaustellerkultur.
Belgien und Frankreich hatten ihre gemeinsame Bewerbung 2021 eingereicht. Damit wollten sie die einzigartigen sozialen und kulturellen Aspekte sowie das Know-how der Schaustellergemeinschaften ins Rampenlicht rücken.
Die Wurzeln der Schaustellerkultur liegen in den mittelalterlichen Traditionen der fahrenden Akrobaten und des Karnevals. Erst Ende des 19. Jahrhunderts nahmen die belgischen und französischen Jahrmärkte beziehungsweise Kirmesveranstaltungen die Form an, die wir heute kennen mit Imbissbuden und Fahrgeschäften.
Schätzungen zufolge werden in Belgien jährlich etwa 2.000 Jahrmärkte veranstaltet. In Frankreich sind es etwa 35.000.
Daneben setzte die Unesco auch andere Bräuche auf die Liste, unter anderem Pyssanka, die ukrainische Kunst des Eierverzierens, die Reitkunst aus Portugal, die Henna-Tradition aus dem arabischen Raum und die Herstellung von Jang - fermentierten Soßen - in Südkorea.
Als bedroht und erhaltungsbedürftig wurden das Wosana-Ritual zur Beschwörung von Regen aus Botswana und das Tanz-Theater Reog Ponorogo aus Indonesien eingestuft.
Der zwischenstaatliche Unesco-Ausschuss tagt derzeit in Paraguays Hauptstadt Asunción und berät noch bis Ende der Woche über die Aufnahme von Kulturformen in die Liste des immateriellen Kulturerbes.
Zum immateriellen Kulturerbe gehören Bräuche, Handwerkstechniken, Musikarten und Tänze.
In der repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit finden sich etwa die Saunakultur aus Finnland, Yoga aus Indien, die traditionelle chinesische Medizin und der Tango aus Argentinien und Uruguay.
dpa/mh