In der georgischen Hauptstadt Tiflis haben am Samstag den dritten Abend in Folge Tausende Menschen gegen die pro-russische Regierung demonstriert. Sie protestierten gegen die Ankündigung von Regierungschef Kobachidse, die Beitrittsverhandlungen mit der EU auszusetzen.
Bei den Protesten kam es zu schweren Ausschreitungen. Demonstranten errichteten Barrikaden vor dem Parlamentsgebäude und warfen Feuerwerkskörper. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Gummigeschosse ein. Mehr als 40 Demonstranten wurden festgenommen.
Die georgische Staatspräsidentin Surabischwili solidarisierte sich mit der Protestbewegung. Ihr Mandat läuft in Kürze ab, sie kündigte jedoch an, so lange im Amt zu bleiben, bis die von Betrugsvorwürfen überschattete Parlamentswahl wiederholt wird.
Bei der Wahl Ende Oktober war die Russland-freundliche Regierungspartei Georgischer Traum zur Siegerin erklärt worden. Internationale Beobachter berichteten allerdings von Einschüchterung der Wähler, Druck auf Behörden und Stimmenkauf.
dpa/rtbf/jp