Der Kompromiss sieht vor, die Sammelquote in Europa in zwei Schritten zu erhöhen. In vier Jahren sollen zunächst 45 Prozent recycelt werden, in acht Jahren dann 65 Prozent, teilte der EU-Ministerrat am Montagabend mit. Damit würden mehr als doppelt so viele der Elektrogeräte wiederverwertet wie bisher - heute sind es nur etwa 30 Prozent.
Umweltkommissar Janez Potocnik bedauerte, dass der Kompromiss nicht weit genug gehe. "Es ist wichtig, dass wir Elektromüll nicht mehr als Last, sondern als wertvolle Ressource betrachten", betonte der Kommissar. So enthielten 40 Handys ein Gramm Gold.
Nach Angaben von EU-Diplomaten sind die skandinavischen Länder heute mit fast 65 Prozent Spitzenreiter beim fachgerechten Sammeln von Elektroschrott.
Ausnahmeregelungen vereinbarten die Umweltminister am Montag für Mitgliedstaaten, in denen bislang vergleichsweise wenig Elektrogeräte genutzt werden. Länder wie Ungarn, Malta und Polen müssen die Sammelquoten erst 2022 erfüllen. Der Kompromiss muss noch mit dem Europaparlament abgestimmt werden. Die Verhandlungen sollen in der zweiten Jahreshälfte beginnen.
Laut Umweltkommissar Potocnik wird sich die EU demnächst mit der Problematik der Plastiktüten befassen. Dabei soll auch ein mögliches Verbot diskutiert werden.
dpa/sh/km