Knapp 200 Staaten beraten seit Montag auf der UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan über die Eindämmung der Erderwärmung. Dabei geht es um den Umgang mit den Folgen wie häufigere Hitzewellen, Stürme oder Überschwemmungen.
Im Fokus der zweiwöchigen Beratungen in Baku stehen auch neue Finanzzusagen an arme Länder. Umweltorganisationen erwarten, dass allein die 45 ärmsten Entwicklungsländer jährlich mindestens eine Billion US-Dollar von den reichen Industriestaaten verlangen. Zur Finanzierung schlagen Klimaaktivisten Vermögenssteuern für Reiche oder Abgaben auf die Förderung von Kohle, Öl und Gas vor.
Auch Belgien nimmt mit einer Delegation von 140 Personen an der Konferenz teil, die von Premier Alexander De Croo angeführt wird. Auch der flämische Umweltminister Jo Brouns ist dabei.
Überschattet wird der Gipfel vom Wahlsieg Donald Trumps. Der designierte US-Präsident hat bereits angekündigt, aus dem zentralen Klima-Abkommen von Paris auszusteigen und den Klimaschutz in seinem Land zurückzudrehen, um die Öl- und Gasförderung zu erleichtern.
Weltwetterorganisation schlägt Alarm
Die Vereinten Nationen verhängen angesichts der Wucht des Klimawandels innerhalb einer einzigen Generation erneut die höchste Alarmstufe. Dies teilte die Weltwetterorganisation bei der Vorstellung ihres Berichts über den Zustand des Weltklimas 2024 auf der Weltklimakonferenz mit.
Die globale Durchschnittstemperatur habe von Januar bis September dieses Jahres bei der Rekordmarke von 1,54 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) gelegen. Klimaforscher rechnen kaum damit, dass sich daran bis Jahresende noch viel ändert.
Im Pariser Klimaabkommen steht das Ziel, die Erwärmung im langjährigen Mittel möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Nach einer solchen Berechnung liege der Anstieg zurzeit bei 1,3 Grad.
dpa/cd/mh