Ein Selbstmordattentäter hat sich im afghanischen Kundus in die Luft gesprengt und mindestens 33 weitere Menschen mit in den Tod gerissen. Zudem seien 34 Menschen verletzt worden. Der Anschlag ereignete sich vor dem Armeerekrutierungszentrum in Kundus-Stadt.
Nach Regierungsangaben waren die meisten Opfer junge Männer, die an dem Rekrutierungszentrum in der Stadtmitte anstanden, um sich freiwillig für den Armeedienst zu melden. Unter den Toten sind aber auch mehrere Kinder.
Präsident Hamid Karsai verurteilte den Anschlag auf das Schärfste. Er sprach von "einem unverzeihlichen Terrorangriff gegen jene, die sich der Armee anschließen wollten, um ihre Nation zu schützen".
Vor drei Wochen hatte ein Selbstmordattentäter der Taliban im Distrikt Imam Sahib nördlich von Kundus-Stadt 31 Menschen mit in den Tod gerissen. Am vergangenen Donnerstag waren bei einem Selbstmordanschlag in der Stadt Provinz-Polizeichef Abdul Rahman Sayedkhili und zwei seiner Leibwächter getötet worden.
Die Taliban hatten bis zum Winter noch weite Teile der Provinz unter ihrer Kontrolle. Ausländische Truppen und einheimische Sicherheitskräfte haben die Aufständischen in den vergangenen Monaten aber zurückgedrängt. Experten hatten gewarnt, dass die Aufständischen nun vermehrt auf relativ einfach zu bewerkstelligende Selbstmordanschläge setzen könnten, weil sie für komplexe Angriffe gegen die Truppen zu geschwächt seien.
Anschläge auch im Irak
Bei einem Bombenanschlag auf ein Armee-Hauptquartier im Nordirak sind am Montagmorgen mindestens zehn Soldaten getötet worden. Zwölf weitere wurden verletzt. Ein mit Sprengstoff vollgepacktes Auto war demnach in der Ortschaft Kanaan vor dem Militärstützpunkt explodiert. Unter den Trümmern des völlig zerstörten Gebäudes werden noch zahlreiche Menschen vermisst.
Aus der irakischen Hauptstadt Bagdad wurden am Morgen drei Anschläge gemeldet. Dabei wurden insgesamt acht Menschen verletzt.
dpa/vrt/okr/jp - Bild: Naqeeb Ahmed (epa)