Der Republikaner Donald Trump ist auf dem Weg zurück ins Weiße Haus. Trump kommt inzwischen auf 277 Delegiertenstimmen und kann nicht mehr von seiner demokratischen Gegenkandidatin Harris eingeholt werden.
Laut Prognosen von Fernsehsendern hat sich Trump auch den wichtigen Swing State Pennsylvania mit 19 Wahlleuten gesichert. Zuvor hatte sich Trump bereits die besonders umkämpften Swing States North Carolina und Georgia gesichert. Auch der Sieg in Wisconsin wird ihm zugeschrieben.
Bei einem Auftritt vor Anhängern in West Palm Beach im Bundesstaat Florida hat Donald Trump sich zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt. "Es ist ein politischer Sieg, wie ihn unser Land noch nie erlebt hat", sagte er. Er sei bereit, das Land zu heilen und sagte allen Bürgern zu, sich in den kommenden Jahren für ihre Belange einzusetzen.
An seiner Seite sind der Tech-Milliardär Elon Musk, den er mit dem Abbau von Staatsausgaben betrauen will, und der Impfgegner Robert Kennedy Jr., der eine Rolle im Gesundheitswesen bekommen soll.
Harris will sich erst am Mittwoch zum Ausgang der Präsidentschaftswahl äußern, wenn alle Ergebnisse vorliegen.
Republikaner erobern Mehrheit im Senat
Neben der Präsidentenwahl wurden in einigen US-Bundesstaaten auch Posten im Senat und im Repräsentantenhaus neu besetzt. Wie mehrere US-Medien berichten, gewannen die Republikaner mindestens 51 der 100 Sitze im Senat. Damit haben die Demokraten ihre bisherige hauchdünne Mehrheit verloren.
Bei der Wahl der zweiten Kammer - dem Repräsentantenhaus - ist der Ausgang weiter offen. Die Machtverteilung in Senat und Repräsentantenhaus entscheidet darüber, wie einfach oder schwer ein künftiger Präsident seine Vorhaben durchsetzen kann.
Europäische Staatschefs gratulieren
Aus Europa werden erste Glückwünsche an Donald Trump übermittelt.
"Ich bin bereit, zusammenzuarbeiten, wie wir es vier Jahre lang getan haben", schrieb Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron auf X. "Mit Ihren Überzeugungen und mit meinen. Mit Respekt und Ehrgeiz. Für mehr Frieden und Wohlstand."
Auch die Staatschefs aus Großbritannien, den Niederlanden, Italien, Österreich, Tschechien und Polen gratulierten Trump. Der ungarische Ministerpräsident Orban sprach beim Kurznachrichtendienst X von einem "dringend benötigten Sieg für die Welt".
Nato-Generalsekretär Rutte schrieb auf X, Trumps Führungsstärke werde von entscheidender Bedeutung sei, um die Nato stark zu halten.
Premierminister Alexander De Croo schließlich erklärte, er freue sich darauf, die transatlantischen Beziehungen weiter zu stärken. Es würden "starke Bündnisse" benötigt, "um die aktuellen globalen Herausforderungen zu bewältigen und unseren Wohlstand zu sichern", so der scheidende Premier De Croo.
EU hofft auf gute Kooperation
Auch die Spitzenvertreter der EU haben Donald Trump zur Wiederwahl gratuliert und die Hoffnung auf gute Kooperation geäußert. "Die EU und die USA sind mehr als nur Verbündete. Wir sind durch eine echte Partnerschaft zwischen unseren Völkern verbunden, die 800 Millionen Bürger vereint", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Online-Plattform X. Es gelte deswegen nun gemeinsam an einer starken transatlantischen Agenda zu arbeiten, die weiterhin für die Menschen Ergebnisse liefere.
EU-Ratspräsident Charles Michel äußerte sich als Vertreter der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten ähnlich, warnte Trump aber auch vor Regelbrüchen und Alleingängen. "Die EU wird ihren Kurs im Einklang mit ihrer strategischen Agenda als starker, geeinter, wettbewerbsfähiger und souveräner Partner verfolgen und gleichzeitig das regelbasierte multilaterale System verteidigen", schrieb er.
dpa/dlf/belga/vrt/jp