Parlamentssprecher Penpa Tsering sagte am Sonntag im nordindischen Dharamsala, zu Beginn der elftägigen Sitzung werde eine Botschaft des Dalai Lama verlesen werden. «Danach wird die Sitzung vertagt, um den Mitgliedern Zeit zu geben, das Gesuch Seiner Heiligkeit zu verstehen.»
Am Dienstag würden Beratungen über die vom Dalai Lama vorgeschlagenen Verfassungsänderungen beginnen, sagte Tsering. «Das könnte eine weit reichende Änderungen sein, deshalb können wir nicht in ein paar Tagen entscheiden.» Die Meinung aller Tibeter müsse berücksichtigt werden. Der 75-jährige Dalai Lama fungiert für die exiltibetische Regierung als «Staatsoberhaupt».
Der Dalai Lama hatte am Donnerstag angekündigt, als politisches Oberhaupt der Tibeter zurückzutreten. Als religiöser Führer bleibe er aber aktiv, teilte er am 52. Jahrestag des Aufstandes der Tibeter 1959 gegen die chinesische Besatzung mit. Er wolle sich auch weiter «für die gerechte Sache Tibets» einsetzen. Seine politischen Befugnisse wolle er an die demokratisch gewählten Vertreter der Tibeter übergeben.
Indische Medien hatten berichtet, die Abgeordneten könnten eine Entscheidung vertagen, bis ein neues Exil-Parlament und ein neuer Exil-Premierminister gewählt werden. Die Wahl ist für den 20. März geplant, Ergebnisse werden erst für den 25. April erwartet.
dpa/jp/est - Bild: Divyakant Solanki (epa)