Die französische Hauptstadt Paris richtet im Zentrum eine verkehrsberuhigte Zone ein. Dadurch soll der Autoverkehr zurückgedrängt und mehr Raum für Radfahrer und Fußgänger geschaffen werden.
In das rund 5,5 Quadratkilometer große Gebiet zwischen Place de la Concorde, Seine, Oper und Place de la République dürfen vom 4. November an nur noch Anlieger fahren und Menschen, deren Fahrtziel nachweislich in dem Bereich liegt. Die Maßnahme soll den Schadstoffausstoß und den Lärm verringern und die Verkehrssicherheit erhöhen, teilte die Stadt mit. Außerdem sollen Anwohner, Besucher mit festem Ziel und mobilitätseingeschränkte Menschen im Zentrum von Paris dadurch besser per Auto vorwärtskommen.
Auch mit dem Auto in die Zone einfahren darf, wer dort zum Arzt, ins Restaurant oder Kino will, einkaufen oder eine Kunstgalerie besuchen will oder dort beruflich zu tun hat. Wer unberechtigterweise mit dem Auto durch die Zone fährt, muss 135 Euro Strafe zahlen. Rund 350.000 bis 500.000 Autos durchqueren derzeit täglich Paris.
Von der Verkehrsberuhigung verspricht Paris sich einen Rückgang des Autoverkehrs und Verkehrslärms je nach Straße von sieben bis 30 Prozent. Die Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone ist ein weiterer Baustein der Verkehrswende, die die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo seit Jahren vorantreibt.
Uferstraßen an der Seine wurden für Autos gesperrt und für Fußgänger geöffnet. Die Zahl der Radwege steigt an, neue Grünflächen werden angelegt und im Stadtgebiet wurde fast überall Tempo 30 eingeführt. Anfang Oktober erst wurde das Tempo auf der Stadtautobahn von 70 auf 50 gesenkt und die Parkgebühr für schwere Autos wie SUV verdreifacht.
dpa/est