Israels Armee hat ihre Luftangriffe im Libanon fortgesetzt. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete am Sonntagabend erneut von heftigen Luftangriffen in Vororten der Hauptstadt Beirut und in anderen Landesteilen. Auch ein Gebäude in der Nähe des internationalen Flughafens von Beirut wurde getroffen.
Zuvor hatte Israels Armee mitgeteilt, sie werde den Krieg im Libanon auf Finanzeinrichtungen der proiranischen Hisbollah ausweiten, die als wichtiger Machtpfeiler der Schiiten-Miliz gelten. So gerieten bei den neuerlichen Luftschlägen auch Zweigstellen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah, ins Visier.
Der israelische Armeesprecher Hagari sagte, in den kommenden Tagen würde Israel aufdecken, wie der Iran die terroristischen Aktivitäten der Hisbollah finanziert, indem Teheran zivile Einrichtungen, Verbände und Nichtregierungsorganisationen nutze. Er forderte alle Menschen in der Nähe von Standorten des Hisbollah-Finanzinstituts in Beirut und anderen Landesteilen auf, sich umgehend von dort zu entfernen. Kurz darauf schlug die Luftwaffe los.
Hisbollah beschießt Norden Israels
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee flogen rund 40 Geschosse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet. Einige davon seien von der Luftabwehr abgefangen worden, andere seien eingeschlagen. Es gab zunächst keine Berichte über Schäden oder Verletzte.
Das israelische Militär teilte mit, die Luftwaffe habe im Libanon 15 Raketenabschussrampen der Hisbollah angegriffen, die auf Zivilisten im Norden Israels gezielt hätten.
Blinken reist in den Nahen Osten
US-Außenminister Antony Blinken reist nach Angaben von Vizepräsidentin Kamala Harris in den kommenden Tagen in den Nahen Osten.
Harris forderte in einem TV-Interview ein Ende des Krieges. Die Zahl der unschuldigen Palästinenser, die im Gazastreifen getötet würden, sei wirklich unerhört. Gleichzeitig werde sie immer für Israels Recht auf Selbstverteidigung eintreten, so Harris weiter.
Medien zufolge wird Blinken am Dienstag in Israel erwartet.
dpa/dlf/est/moko