Während Israels politische Führung nach dem Raketenangriff des Irans einen Vergeltungsschlag erwägt, kämpft die Armee mit unveränderter Härte gegen Teherans Verbündete im Libanon und Gazastreifen.
Das Militär teilte nach Ende des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur am Samstagabend mit, es habe in den zurückliegenden Stunden Dutzende Kämpfer der Hisbollah im Libanon und der Hamas in Gaza getötet. Insgesamt 280 Ziele seien während des Feiertags angegriffen worden.
Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in Gaza teilte mit, innerhalb von 24 Stunden habe es in dem Küstenstreifen 52 Tote gegeben. Einwohner des palästinensischen Flüchtlingsviertels Dschabalija im Gazastreifen berichten über fortwährende israelische Angriffe in dem Gebiet. Es seien immer wieder Explosionen sowie tieffliegende Drohnen zu hören. Wegen einer Ausgangssperre könnten Dutzende Leichen in Häusern und auf der Straße nicht geborgen werden, Verletzte könnten nicht in Krankenhäuser transportiert werden.
Bei einem Luftangriff im Libanon sind nach Darstellung des Roten Kreuzes erneut Sanitäter verletzt worden. Retter hätten in einem Haus nahe Siddikin im Süden des Landes nach Opfern gesucht, als das Gebäude erneut getroffen worden sei, teilte die Hilfsorganisation mit. Vier Sanitäter seien verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Zudem seien zwei Krankenwagen beschädigt worden. Die Verletzten seien in stabilem Zustand.
Derweil setzt die Hisbollah-Miliz ihrerseits den Beschuss des Nordens Israels fort. Auch in der Nacht zu Sonntag heulten wieder die Sirenen.
dpa/sh