Auf der am Montag beginnenden Sitzung des Exil-Parlaments im nordindischen Dharamsala will der Dalai Lama entsprechende Änderungen an der Exil-Verfassung vorschlagen. Seine politischen Befugnisse sollen an das Kabinett oder einen gewählten Führer übergehen.
Er habe wiederholt erklärt, diese Befugnisse an eine von den Tibetern frei gewählte Regierung übertragen zu wollen. Jetzt sei die Zeit dafür gekommen, sagte der Dalai Lama am Donnerstag zum 52. Jahrestag des Volksaufstandes der Tibeter gegen die chinesische Besatzung.
Der 75-Jährige war bisher sowohl Chef der Exilregierung als auch der spirituelle Führer der tibetischen Buddhisten. Inwiefern sich die überragende Rolle des Dalai Lama in der exiltibetischen Bewegung dadurch ändert, ist schwer abzuschätzen. Offensichtlich will er mit dem Schritt die politischen Kompetenzen vor seinem Tod klarer regeln.
Bislang kann der Dalai Lama das Parlament in Notfällen zu Sondersitzungen einberufen. Er ernennt ein Mitglied des zwölfköpfigen ständigen Ausschusses, der zwischen den Sitzungen tagt. Außerdem nominiert er bis zu drei Parlamentarier.
dpa/apa/jp - Bild: Divyakant Solanki (epa)