Die israelische Armee hat in der Nacht von Sonntag auf Montag wieder Angriffe auf Ziele im Libanon geflogen. Im Süden des Landes wurde dabei ein ranghohes Mitglied der Hamas getötet, wie die islamistische Terrororganisation meldet. Israel griff auch ein Gebäude im Zentrum der Hauptstadt Beirut an.
Seit Sonntagmorgen sind mindestens 125 Menschen getötet worden. Die meisten Opfer habe es bei Angriffen im Süden des Landes und an der Grenze zu Syrien gegeben, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.
Der stellvertretende Hisbollah-Chef Kassim erklärte, man werde den Kampf gegen Israel wie bisher fortsetzen. Im Fernsehen sagte er, dieser Kampf könne lange dauern. Seine Organisation sei zudem auf einen israelischen Einmarsch vorbereitet.
Bei den israelischen Luftangriffen auf weite Teile des Landes sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums in knapp zwei Wochen mehr als 1.000 Menschen getötet worden. Bis zu einer Million Menschen sind auf der Flucht vor den massiven israelischen Luftangriffen. Rund 100.000 Menschen überquerten nach UN-Angaben in den vergangenen Tagen die Grenze nach Syrien.
US-Präsident Biden kündigte angesichts der Eskalation im Nahen Osten Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu an.
Der EU-Außenbeauftragte Borrell setzte für Montagnachmittag eine Krisensitzung der EU-Außenminister an. Ab 17 Uhr kommen sie zu einer Videokonferenz zusammen. Dabei gehe es um die "Antwort der EU auf die jüngste Eskalation im Libanon", erklärte Borrells Sprecher in Brüssel. Die 27 EU-Länder haben keine gemeinsame Haltung im Nahost-Konflikt und deshalb weniger Einfluss als die USA.
dpa/dlf/jp