Israels Luftwaffe setzt ihre Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon fort. Auch in Israel heulten die Alarmsirenen.
Israels Militär hat am Mittwoch erstmals seit der Eskalation mit der Hisbollah vor einem Jahr ein Ziel nördlich von Beirut angegriffen. Dabei seien drei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Sicherheitskreisen zufolge wurde bei dem Angriff das einzige von Schiiten bewohnte Dorf in der vorwiegend von Christen bewohnten Gegend getroffen. Das israelische Militär will die Berichte nach eigenen Angaben überprüfen.
Die israelische Luftwaffe setzte ihre Angriffe auch im Süden und Osten des Landes fort. Das Militär sprach von "umfassenden Angriffen" in diesen Gebieten. Diese folgten auf einen Raketenangriff der Hisbollah-Miliz, die die israelische Küstenmetropole Tel Aviv erstmals direkt angriff.
In Tel Aviv und anderen Städten des Landes wurde am Mittwochmorgen Raketenalarm ausgelöst. Die Rakete wurde der israelischen Armee zufolge über dem Großraum Tel Aviv abgefangen.
Tausende wollen Libanon verlassen
Die schweren israelischen Angriffe im Libanon treiben nach Angaben der Vereinten Nationen Tausende zur Flucht Richtung Syrien. Dabei handele es sich nicht nur um Syrer, die einst vor dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland in den Libanon geflüchtet waren, sondern auch um Libanesen, berichtet das Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf.
Im Libanon leben nach Regierungsangaben 1,5 Millionen Syrer. An der Grenze versammelten sich zahlreiche Menschen, um nach Syrien zu gelangen, einige seien bei den Angriffen verletzt worden. "Der Nahe Osten kann sich eine neue Vertreibungskrise nicht leisten", sagte Filippo Grandi, der Hochkommissar für Flüchtlinge bei den Vereinten Nationen.
dpa/sh