Beim harten Durchgreifen von Sicherheitskräften gegen friedliche Demonstranten sind am Dienstag nach Medienberichten im Jemen zahlreiche Menschen verletzt worden. Der britische Sender BBC sprach von mindestens 50 Verletzten. In anderen Berichten war sogar von wenigstens 75 Verletzten die Rede.
Wie der arabische Nachrichtensender Al Dschasira berichtete, eröffneten Polizisten und Sicherheitsbeamte das Feuer, als Demonstranten sich dem Protest von Tausenden anschließen wollten, die seit Wochen vor der Universität der Hauptstadt campieren. Die Studenten hatten den Rücktritt von Präsident Saleh gefordert.
Während einer Revolte im Zentralgefängnis der Hauptstadt Sanaa erschossen Wächter am Dienstag mindestens einen Häftling, wie jemenitische Medien berichteten. Bei Al-Dschasira hieß es unter Berufung auf einen Häftling, es seien drei Gefangene getötet und vier verletzt worden. Die Gefangenen forderten mehr Rechte und den Rücktritt von Präsident Salih.
Die Proteste gegen die jemenitische Führung weiteten sich auf mehrere Verwaltungsbezirke des Landes aus. Im Süden des Landes schoss die Polizei bei zwei Kundgebungen mit scharfer Munition in die Luft, um die Menge der Demonstranten auseinanderzutreiben.
Im Jemen kommt es seit Wochen immer wieder zu Protesten gegen die Regierung. Die Menschen fordern den Rücktritt von Präsident Salih. Salih regiert seit 1978 über das Land im Süden der arabischen Halbinsel. Bislang hatte er lediglich angekündigt, im Jahr 2013 nicht mehr für das höchste Staatsamt kandidieren zu wollen.
dpa/jp/km - Bild: Yahya Arhab (epa)