Wie das Weiße Haus in Washington nach einem Telefongespräch der beiden Politiker mitteilte, werden weiterhin auch ein Waffenembargo und die Einrichtung einer Flugverbotszone in Erwägung gezogen. Die Ermächtigung dazu müsse jedoch vom UNO-Sicherheitsrat kommen, heißt es.
Obama und Cameron seien sich einig, "dass das gemeinsame Ziel in Libyen ein sofortiges Ende der Brutalität und Gewalt sein muss, der möglichst rasche Abtritt von Gaddafi und ein Übergang, der dem Streben des libyschen Volkes nach Freiheit, Würde
und einer repräsentativen Regierung gerecht wird". Beide Länder haben neben China, Frankreich und Russland ein Vetorecht im Weltsicherheitsrat. Russland sieht eine internationale Militäraktion bislang sehr kritisch.
Die EU will ihre Sanktionen gegen Libyen verschärfen. Die Vertreter der 27 Mitgliedsstaaten einigten sich darauf, das Vermögen einer Reihe libyscher Unternehmen einzufrieren.
Dschalil: 72 Stunden Zeit
Unabhängig davon haben die Aufständischen im Osten Libyens Staatschef Gaddafi ein Ultimatum gestellt. Der Präsident des oppositionellen Nationalrats, Mustafa Abdul Dschalil, sagte, wenn der Staatschef die Bombardierungen einstelle und das Land innerhalb von 72 Stunden verlasse, werde man ihn nicht strafrechtlich verfolgen.
Aufständische und Regierungstruppen hatten sich auch am Dienstag wieder heftige Kämpfe geliefert. An der libyschen Mittelmeerküste flogen Kampfflugzeuge massive Angriffe auf Stellungen der Aufständischen in Ras Lanuf. Gefechte wurden auch aus Misurata gemeldet, Al-Sawija lag unter Artilleriebeschuss. In Tripolis stellte Gaddafi seinen Verteidigungsminister Abu Bakr Junis und den Alt-Revolutionär und langjährigen Geheimdienstchef Mustafa al-Charubi unter Hausarrest. Sie hätten die jüngsten Offensiven abgelehnt, verlautete aus Regierungskreisen.
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