Internationale Ermittler haben eine Kommunikationsplattform des internationalen Verbrechens ausgeschaltet. Das hat die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag mitgeteilt. Es handelt sich um die Plattform "Ghost" und ihre Verschlüsselungstechniken, die Verbrecherbanden weltweit für Drogenhandel, Geldwäsche und extreme Gewalttaten nutzten.
Nach Angaben der Europol-Chefin Catherine De Bolle wurden 51 Verdächtige festgenommen, darunter 38 in Australien. Weitere Festnahmen werden nicht ausgeschlossen. Drogen, Waffen und etwa eine Million Euro Bargeld wurden beschlagnahmt. Ermittler aus neun Ländern waren an der Operation beteiligt. Server von "Ghost" waren in Frankreich und Island gefunden worden, die Eigentümer des Unternehmens in Australien und Finanzmittel in den USA entdeckt worden.
Weltweit hätten mehrere tausend Menschen das Netzwerk genutzt. Täglich seinen rund 1.000 Nachrichten darüber verbreitet worden. Das organisierte Verbrechen nutze in großem Stil neue Techniken für die Verschlüsselung, um ihre Sicherheit vor Strafverfolgung und ihre Anonymität zu gewährleisten, teilte die europäische Polizeibehörde mit. Noch so geheime Kommunikationen hätten gegen die internationalen Anstrengungen wenig Chancen, sagte Catherine De Bolle.
dpa/est