Die Katholische Kirche hatte offenbar schon früher Kenntnis von den Vorwürfen gegen den bekannten Abbé Pierre.
Vor Journalisten erklärte Papst Franziskus am Freitag, der Vatikan habe zumindest ab dessen Tod im Jahr 2007 davon gewusst. Ob auch schon zuvor, wisse er aber nicht, so Franziskus weiter.
Abbé Pierre habe viel Gutes getan, aber er sei auch ein schrecklicher Sünder gewesen. Der Papst sprach sich für eine lückenlose Aufklärung aus. Öffentliche Sünden seien öffentlich und müssten verurteilt werden, so der Papst.
Im Juli hatten sieben Frauen schwere Vorwürfe gegen Abbé Pierre erhoben. Sie behaupten, er habe sie sexuell missbraucht. Die Taten sollen ab 1950 bis in die 2000er Jahre stattgefunden haben.
Abbé Pierre genoss als Gründer der Emmaus-Gemeinschaft international großes Ansehen. In seiner Heimat Frankreich wurde er 16 Mal zum beliebtesten Menschen gewählt. Er starb 2007 im Alter von 94 Jahren.
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