Tausende Ägypter haben am Montag in der nördlichen Sinai-Stadt Al-Arisch für die Auflösung des repressiven Staatssicherheitsdienstes demonstriert. Die Kundgebungsteilnehmer forderten, die Akten in der örtlichen Geheimdienstzentrale zu sichern. Sie brachten ihre Befürchtung zum Ausdruck, dass Mitarbeiter der Dienste die Dokumente vernichten könnten.
Mehr als drei Wochen nach dem Sturz des Präsidenten Husni Mubarak hatten am Wochenende Aktivisten der Reformbewegung und ehemalige politische Gefangene Geheimdienstzentralen in Kairo, Alexandria, Assiut und Assuan gestürmt, um der Vernichtung der Akten zuvorzukommen.
Am Sonntagabend hatte das Militär in der Innenstadt von Kairo einen Protest vor einer Geheimdienstfiliale mit Gewalt aufgelöst. Zum ersten Mal seit dem Abgang Mubaraks griffen dort auch mit Messern und Stöcken bewaffnete Schläger die Demonstranten an, wie sie das Innenministerium früher gegen Regimegegner einzusetzen pflegte, berichteten Augenzeugen.
dpa/okr/km - Bild: Ahmed Youssef (epa, 5. März)