Die Kaukasus-Republik Aserbaidschan hat vorzeitig ein neues Parlament gewählt. Die ursprünglich für November vorgesehene Wahl war vorgezogen worden, da Aserbaidschan zu diesem Zeitpunkt die UN-Klimakonferenz ausrichtet, zu der rund 80.000 Vertreter aus aller Welt erwartet werden.
Die Abstimmung verlief ohne Zwischenfälle, wie die örtlichen Medien berichteten. Über die Stimmenverteilung gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Es wird erwartet, dass die Regierungspartei Neues Aserbaidschan erneut die große Mehrheit der 120 Abgeordneten im neuen Parlament stellen wird. Die restlichen Sitze waren bisher ebenfalls von weitgehend regierungstreuen Abgeordneten besetzt.
Eine Verschiebung der Kräfte wird in dem von Präsident Ilham Aliyev autoritär regierten Land nicht erwartet, zumal die Opposition mit wenigen Ausnahmen nicht zur Abstimmung angetreten war. Langzeitherrscher Aliyev hat sich erst im Februar im Amt bestätigen lassen. Er nutzte dabei die patriotische Welle nach der Rückeroberung der Enklave Berg-Karabach durch Aserbaidschan vom September 2023. Mehr als 100.000 Armenier waren damals aus ihrer Heimat ins nahegelegene Mutterland Armenien geflüchtet.
dpa/est