Nach der Explosion vor einer Synagoge im südfranzösischen La Grande-Motte hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Laut dem amtierenden Premierminister Gabriel Attal wird noch nach dem Täter gesucht.
Am Samstagmorgen hatten zunächst zwei Autos vor der Synagoge in der Nähe von Montpellier gebrannt. In einem der Fahrzeuge ist nach Angaben der Gendarmerie eine Gasflasche explodiert. Ein Polizist ist dadurch verletzt worden. In dem Gebäude selbst ist niemand zu Schaden gekommen. Außerdem seien zwei Türen der Synagoge in Brand gesetzt worden. Ob dies vor oder nach der Explosion geschah, sei unklar.
Volle Unterstützung
Frankreichs geschäftsführender Innenminister Gérald Darmanin hat anordnen lassen, die Präsenz von Sicherheitskräften vor jüdischen Gotteshäusern sofort zu erhöhen. Auf der Plattform X schrieb er von einer "offenbar kriminellen versuchten Brandstiftung". Er drücke der jüdischen Gemeinschaft seine volle Unterstützung aus.
Premierminister Attal sprach auf X von einer antisemitischen Tat.
Laut dem Vorsitzenden des Dachverbands jüdischer Organisationen in Frankreich (Crif), Yonathan Arfi, fand die Explosion zu einem Zeitpunkt statt, zu dem die Ankunft von Gläubigen an der Synagoge erwartet werden könne. Demnach handelt es sich nicht nur um einen Angriff auf ein Gotteshaus, sondern den Versuch, Juden umzubringen.
dpa/fk/sh