Serge Brammertz hat als Ankläger am UN-Gerichtshof in Den Haag Erfahrung mit Ermittlungen gegen Menschenrechtsverstöße und gegen Kriegsverbrecher und Gewaltherrscher. Unter anderem leitete er eine Zeit lang die Ermittlungen nach dem Mord an dem früheren libanesischen Premierminister Rafik Hariri.
Am Fall Gaddafi ist er nicht unmittelbar beteiligt, doch am Sonntagmorgen gab er gegenüber der VRT an, dass er sich über die Aufnahme von Ermittlungen gegen den libyschen Diktator freue: "Ich bin der Ansicht, dass es ein sehr wichtiges Signal der führender Politiker in der Welt ist, und dass das Signal, dass sich ein Staatsmann so nicht verhalten dürfe, recht schnell kam. Dies ist ganz sicher eine wichtige politische Entscheidung.“
Brammertz stellt aber auch fest, dass der Weg zu einem Prozess gegen Muammar al-Gaddafi noch seit weit ist: "Es beginnt gerade erst. Das ist kein Schlusspunkt. Jetzt müssen Beweise zusammengetragen werden, es muss eine Akte angelegt werden und alles muss den Richtern in Den Haag vorgelegt werden. Danach muss noch ein internationaler Haftbefehl ausgestellt werden und dann muss noch jemand dazu bereit sein, diesen Haftbefehl auch umzusetzen.“
vrt - Bild: Koca Sulejmanovic (epa)