Viele Zeitungen sprachen von einem Jusitzskandal. Der kroatische Spitzenpolitiker Branimir Glavas war am Wochenende nach 37-tätigem Hungerstreik mit der Begründung aus dem Gefängnis entlassen worden, er könne wegen seiner körperlichen Schwäche den Ermittlungen nicht mehr folgen. Auch sein Verfahren wurde ausgesetzt. Eine der Tageszeitungen in der Hafenstadt Rijeka titelte heute, der Rechtsstaat ist gestorben. Die Freilassung des mutmaßlichen Kriegsverbrechers hat auch für Unmut bei Kroatiens Staatspräsident Mesic gesorgt. Er warnte, dass eine weitere Politisierung des Falls negative Folgen für Kroatien und seine europäischen Perspektiven haben könne.
Kroatien entlässt mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus Haft
In Kroatien hat die überraschende Freilassung eines Spitzenpolitikers dem Kriegsverbrechen während des Bürgerkriegs Anfang der 90er Jahre zur Last gelegt werden, zu Entrüstung in Politik und Medien geführt.