Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat größere Truppenverbände an die Grenze seines Landes zur Ukraine verlegen lassen.
Als Grund dafür nannte er starke Truppenansammlungen auf ukrainischer Seite. In einem Interview mit einem russischen Fernsehsender behauptete Lukaschenko, die Ukraine habe bis zu 120.000 Soldaten an der Grenze stationiert. Deshalb habe Belarus jetzt neben den regulären Truppen auch Spezialverbände im Einsatz an der Grenze.
Lukaschenko sah den Truppenaufmarsch der Ukraine als Reaktion Kiews auf zusätzliche russische Truppen, die Moskau für die Parade zum Tag der Unabhängigkeit in Minsk nach Belarus verlegt hatte. Den Tag der Unabhängigkeit feiert Belarus stets am 3. Juli.
Das mit Moskau verbündete Minsk ist nicht aktiv am Krieg gegen die Ukraine beteiligt. Allerdings hat Lukaschenko im Februar 2022 den Vorstoß russischer Truppen aus Belarus heraus in die Ukraine erlaubt. Nach schweren Rückschlägen und Verlusten beim versuchten Vorstoß nach Kiew mussten sich diese russischen Einheiten zurückziehen.
dpa/est