"Das Problem ist immer noch da. Die Suche nach Gewinnen geht weiter. Die Ungleichgewichte wachsen wieder", sagte King in einem am Samstag erschienen Interview mit dem britischen 'Daily Telegraph'.
Die Banken versuchten weiterhin, ihre kurzfristigen Gewinne auf Kosten der Kunden zu maximieren.
Besonders scharf kritisierte King die milliardenschweren Bonuszahlungen. Bankern würden damit völlig falsche Anreize gegeben. Seit zwei Jahrzehnten glaubten daher viele von ihnen, dass es vollkommen akzeptabel sei, Geld mit "leichtgläubigen und ahnungslosen Kunden" zu machen.
"Die Welt muss sich endlich von der Vorstellung verabschieden, dass etwas gut ist, was schnell wächst" Mervyn King
In Großbritannien werden die Äußerungen von King - der selten Interviews gibt - als Warnung an Schatzkanzler George Osborne verstanden. Derzeit berät eine Regierungskommission, ob die großen Banken gezwungen werden sollen, ihre Investmentbanking-Abteilungen zu verkaufen. Es wird erwartet, dass Osborne gegen die Pläne ist. King hatte sich dagegen bereits mehrfach für eine Aufspaltung der Banken in Alltagsgeschäft und "Casino-Banking" ausgesprochen.
dpa/rkr/km - Archivbild: Chris Ratcliffe (epa)