Nachdem die Nachricht bereits in US-Medien durchgesickert war, bestätigt Kamala Harris nun auch offiziell via X, dass sie den Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, als ihren Vize-Kandidaten ausgewählt hat.
"Ich bin stolz zu verkünden, dass ich Tim Walz gebeten habe, mein Kandidat zu werden", schreibt Harris. "Als Gouverneur, Trainer, Lehrer und Veteran hat er sich für Arbeiterfamilien wie seine eigene eingesetzt." Tim Walz selbst reagierte auf X mit der Aussage, dies sei "die Chance meines Lebens. I'm all in".
Auch das demokratische Aushängeschild Hillary Clinton reagierte auf die Nachricht von X. "Er wird ein unglaublicher Partner für unsere erste Präsidentin sein", sagte sie. Nancy Pelosi wiederum sagte gegenüber MSNBC, dass sie Walz persönlich gut kenne und dass er als Demokrat aus "dem Herzen der USA" die Menschen zusammenbringen werde.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump zeigt sich dagegen weniger begeistert. In einer Erklärung geht sein Wahlkampfteam hart mit Walz ins Gericht. Er würde vorgeben, Amerikaner aus ländlichen Gebieten zu unterstützen, aber wenn die Kameras aufhören zu laufen, so Trump, denke er in echt, dass es dort nur "Kühe und Steine" gebe.
Trump sagt, Walz sei ein "gefährlicher Linksextremist" und das Duo Harris-Walz sei "der Albtraum eines jeden Amerikaners".
Der 60-jährige Walz ist seit 2019 Gouverneur des Bundesstaats Minnesota und saß vorher viele Jahre als Abgeordneter im Repräsentantenhaus. Vor seiner politischen Laufbahn war er Lehrer. Der zweifache Vater hat kein starkes nationales Profil, ist aber bekannt für seine bodenständige und direkte Art, politische Botschaften zu transportieren.
Vom 19. bis 22. August kommen die Demokraten zu einem großen Parteitag in Chicago zusammen. Harris' offizielle Nominierung hätte eigentlich dort stattgefunden, wurde aus bürokratischen Gründen aber vorgezogen und digital abgewickelt. Die Versammlung in Chicago dürfte die Partei nun vor allem nutzen, um Harris und ihren neuen Vize mit viel Show und Pomp zu zelebrieren und Schwung für den weiteren Wahlkampf zu geben.
Vor dem Parteitag plant das Duo in den kommenden Tagen eine Blitz-Wahlkampftour durch die sieben am meisten umkämpften Bundesstaaten: Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, North Carolina, Georgia, Arizona und Nevada. In diesen sogenannten Swing States steht nicht schon vorab fest, ob aus Tradition der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten siegen wird. Deshalb sind diese Bundesstaaten wahlentscheidend. Der erste gemeinsame Auftritt der beiden steht am Dienstagabend (Ortszeit) in Philadelphia an.
dpa/belga/fk