Nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden könnte die Tötung von Hamas-Anführer Ismail Hanija in der iranischen Hauptstadt Teheran es erschweren, ein Abkommen über einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln in der Hand der islamistischen Hamas zu erreichen. Auf eine entsprechende Frage antwortete Biden im Gespräch mit Journalisten laut "New York Times", das habe nicht geholfen.
In einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu habe Biden die Ansicht vertreten, dass die Tötung von Hanija zu einem ungünstigen Zeitpunkt erfolgt sei, berichtet die Zeitung unter Berufung auf einen US-Beamten. Die Tötung sei genau in dem Moment erfolgt, von dem die USA gehofft hätten, die Gespräche abschließen zu können.
Darüber hinaus habe Biden die Befürchtung geäußert, dass die Durchführung der Operation in Teheran einen größeren regionalen Krieg auslösen könnte, den er zu verhindern versucht habe.
In der Nacht zum Mittwoch hatte eine Explosion im Zimmer eines Gästehauses der Regierung in Teheran den Hamas-Auslandschef Hanija getötet. Israel bekannte sich bislang nicht zu dem Anschlag. Der Iran und die Hamas machen den jüdischen Staat aber für Hanijas Ermordung verantwortlich. Der Iran droht mit einem harten Vergeltungsschlag.
dpa/est