Zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen mussten Bahnreisende in Deutschland eine unfreiwillige Pause einlegen: Warnstreiks der Lokführer haben bundesweit den Schienenverkehr lahmgelegt.
Über drei Stunden hinweg waren am Vormittag der Nah-, Regional- und Fernverkehr vor allem in Ballungsräumen in Mitleidenschaft gezogen. Das befürchtete Chaos blieb jedoch aus.
Insgesamt seien etwa drei von vier Zügen seien betroffen gewesen, teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer mit. Die Deutsche Bahn sprach von Hunderttausenden Fahrgästen, die von Ausfällen oder Verspätungen betroffen waren. Mit Behinderungen ist noch bis in den späten Abend zu rechnen, da die Fahrpläne aus dem Takt geraten seien.
Ab der kommenden Woche könnten die Arbeitsniederlegungen noch massiver werden. Die Gewerkschaft der Lokführer will einheitliche Tarifbedingungen für rund 26.000 Lokführer in der deutschen Bahnbranche auf dem Niveau der Deutschen Bahn. Betroffen von den Warnstreiks sind sowohl die DB als auch deren Konkurrenten, die ihre Lokführer zu schlechteren Konditionen beschäftigen.
Die Verhandlungen sind festgefahren, sechs Anbieter wollen auch gar nicht mehr gemeinsam mit der GDL sprechen. Nach dem Ende einer Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder über offizielle Streiks werde der Arbeitskampf in der kommenden Woche ausgeweitet, auch der Güterverkehr werde einbezogen. Bis einschließlich Rosenmontag (7.3.), dem Tag der Auszählung der Urabstimmung, sind keine weiteren Warnstreiks geplant.
dpa/fs - Bild: Bernd Weissbrod (epa)