In Bangladesch hat die Regierung eine landesweite Ausgangssperre verhängt und Kundgebungen verboten. Grund sind Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei bei Studentenprotesten. Außerdem setzt die Regierung in der Hauptstadt Dhaka und in anderen Distrikten Soldaten gegen die Proteste ein.
Nach Medienberichten sollen seit Beginn der Gewalt am Dienstag mehr als 100 Menschen gestorben sein, allein am Freitag mindestens 56. Offiziell bestätigt wurden die Opferzahlen nicht. Die Regierung hat inzwischen Internet-, Telefon- und SMS-Verbindungen weitgehend gekappt.
Die seit Anfang Juli anhaltenden Demonstrationen richten sich gegen die mögliche Wiedereinführung eines alten Quotensystems. Es sieht vor, mehr als die Hälfte der Stellen im Öffentlichen Dienst für bestimmte Gruppen zu reservieren - etwa für Nachkommen von Soldaten, die 1971 für die Unabhängigkeit des Landes kämpften, für Frauen sowie Menschen aus armen Gegenden. Tausende junge Menschen fordern hingegen ein System, das mehr auf Leistung setzt.
dpa/est