Israels Regierung hat die Dauer des verpflichtenden Wehrdiensts um vier Monate verlängert, weil das Militär mehr Soldaten braucht. Frisch eingezogene Rekruten sollen aufgrund der Gesetzesvorlage jetzt 36 statt wie bisher 32 Monate lang dienen. Das berichtete das israelische Kan-Radio.
Den Entwurf muss noch die Knesset, das israelische Parlament, billigen. Für Frauen gilt unverändert eine zweijährige Wehrpflicht.
Nach neun Monaten Gaza-Krieg und angesichts einer zugespitzten Konfliktlage im besetzten Westjordanland sowie einer wachsenden Kriegsgefahr an der Grenze zum Libanon kämpft das israelische Militär mit knappen Personalressourcen.
Das Vorhaben steigert den Ärger in der Mehrheitsgesellschaft über die Wehrdienstbefreiung für strenggläubige junge Männer. Das Oberste Gericht hatte diese Befreiung zwar mit einem Urteil im Prinzip aufgehoben. Aber die Verabschiedung eines Gesetzes scheitert bisher an der Ablehnung von Netanjahus ultra-religiösen Koalitionspartnern.
dpa/est