Trump hielt gerade seine Rede, als plötzlich ein Knallgeräusch ertönte. Trump griff sich darauf ans rechte Ohr, weitere Knallgeräusche folgten. Trump ging in die Hocke, während Secret-Service-Agenten herbeieilten und sich schützend um ihn scharten. Etwa 45 Sekunden nach dem ersten Schuss hieß es, der Schütze sei ausgeschaltet. Als Trump kurz darauf aufstand, reckte er kämpferisch die Faust in die Luft. An seinem Kopf war Blut zu sehen.
Opfer im Publikum
Bei dem Angriff kam ein Mensch im Publikum ums Leben. Zwei weitere sind schwer verletzt worden. Der Täter ist laut offiziellen Angaben von Geheimdienstagenten erschossen worden. Er befand sich auf einer Dachterrasse außerhalb des Veranstaltungsgeländes für den Wahlkampfauftritt. Das Tatmotiv ist noch unklar. Das FBI hat den Mann nach eigenen Angaben identifiziert. Es handele sich um einen jungen Mann zwischen 20 und 30 Jahren. Weitere Einzelheiten wollen die Ermittler in Kürze mitteilen.
Biden verurteilt die Tat
US-Präsident Joe Biden hat den Angriff auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump verurteilt. In Amerika gebe es keinen Platz für diese Art von Gewalt, die krank sei, sagte der Demokrat in einer kurzfristig einberaumten Stellungnahme. Solche Taten seien der Grund, warum man das Land einen müsse. Jeder müsse diese Tat verurteilen, so Biden.
Beobachter befürchten, dass die Schüsse auf Trump die Spaltung der USA im Wahlkampf noch vorantreiben werden.
Internationale Reaktionen
Spitzenpolitiker auf der ganzen Welt verurteilen den Angriff auf US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump. EU-Chefdiplomat Josep Borrell schrieb auf der Plattform X, er sei schockiert über die Nachricht. Wieder einmal erlebe man inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker.
Als einer der ersten meldete sich Israels Ministerpräsident Netanjahu. Er schrieb auf X: "Wir beten für Trumps Sicherheit und schnelle Genesung." Auch Ungarns Ministerpräsident Orban, der mit Trump befreundet ist, postete auf X, seine Gedanken und Gebete seien in diesen dunklen Stunden bei Trump. Kanadas Regierungschef Trudeau schrieb, der Vorfall mache ihn wütend. Es könne nicht genug betont werden, dass politische Gewalt nicht akzeptabel sei.
UN-Generalsekretär António Guterres hat den Vorfall auf einer Wahlkampfveranstaltung Donald Trumps als politischen Gewaltakt "eindeutig verurteilt". Guterres sende Trump die besten Wünsche für eine schnelle Genesung, erklärte ein UN-Sprecher.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich nach der Tat entsetzt gezeigt. Sie sei zutiefst schockiert über die Schüsse während der Wahlkampfveranstaltung des ehemaligen Präsidenten Trump, schrieb sie auf X. Auch sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Opfers ihr Beileid aus.
Russland hat das versuchte Attentat auf Donald Trump als eine Folge von Washingtons "Politik des Schürens von Hass" bezeichnet. Die USA sollten eine Bestandsaufnahme ihrer Politik gegen politische Gegner, Länder und Völker machen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums. Sie empfahl den USA, Geld lieber dafür auszugeben, im eigenen Land für Ordnung zu sorgen als etwa massenhaft und unkontrolliert Waffen in die Ukraine zu liefern.
Außenministerin Hadja Lahbib schreibt auf X, politische Gewalt habe absolut keinen Platz in unserer Demokratie. Wir müssten gegen solche Taten zusammenstehen und dafür sorgen, dass Gewalt niemals zu einem Mittel der Meinungsäußerung werde.
Premierminister Alexander De Croo sagte, der Angriff sei inakzeptabel. In einer Demokratie sei kein Platz für Gewalt.
Nato-Generalsekretär Stoltenberg zeigte sich auf X ebenso "schockiert" und Frankreichs Präsident Macron sprach von einer "Tragödie für unsere Demokratien". Auch der deutsche Bundeskanzler Scholz zeigte sich schockiert.
Chinas Staatschef Xi Jinping hat Donald Trump sein Beileid ausgesprochen. China sei besorgt über die Schüsse auf den ehemaligen Präsidenten Trump, hieß es in einer knappen Stellungnahme des Außenministeriums in Peking.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich über den Vorfall bei einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump entsetzt gezeigt. Für solche Gewalt gebe es keine Rechtfertigung und keinen Platz auf der Welt, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Er sei erleichtert, dass Trump in Sicherheit sei, und wünsche ihm eine rasche Genesung. Den Angehörigen des Todesopfers unter den Zuschauern sprach Selenskyj sein Beileid aus.
dpa/okr/est