Bei der Stichwahl in Frankreich verzeichnen die Behörden eine hohe Beteiligung. Sie lag um 17 Uhr bei fast 60 Prozent und damit so hoch wie seit 1981 nicht mehr.
Im ersten Wahlgang letzten Sonntag war der extrem rechte Rassemblement National mit rund 33 Prozent stärkste Kraft geworden. In den letzten Umfragen liegen die Rechtsnationalen zwar vorne, eine absolute Mehrheit in der Nationalversammlung werden sie demnach nicht erreichen.
Auf Rang zwei sehen die Umfragen das Linksbündnis aus Grünen, Sozialisten, Kommunisten und Linkspartei. Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron muss mit einer demütigenden Niederlage rechnen, es kommt in den Umfragen nur auf Rang drei.
Es wird mit einer schwierigen Regierungsbildung gerechnet. Sollte der Rassemblement National die absolute Mehrheit erringen, stünde Macron unter dem politischen Zwang, erstmals einen Premierminister aus den Reihen der Rechtsnationalen zu ernennen. Damit gäbe es in Frankreich erstmals seit 1997 wieder eine sogenannte Kohabitation.
Die letzten Wahllokale schließen um 20 Uhr. Dann wird mit ersten Hochrechnungen zum Wahlausgang gerechnet.
dpa/sh/mh